Annie Lebovitz, Cindy Sherman, Ansel Adams, Dorothea Lange or David LaChapelle - große Namen, die man kennen sollte, wenn man sich für das Sammeln von Fotografien interessiert. Aber worauf sollte man generell achten, wenn man gerade erst mit dem Anlegen einer Fotosammlung beginnt? Werfen Sie einen Blick in den Einkaufsführer für Fotografie von ValueMyStuff!
Der Markt für Fotografien befindet sich seit fast einem Jahrzehnt in einem Aufwärtstrend. Alte Fotografien, Naturfotografien oder Fine-Art-Fotografien waren schon immer ein kleiner Teil der Kunstwelt, fristeten jedoch lange ein Nischendasein. Das ändert sich aber aktuell. Sammler aus allen Gesellschaftsschichten und Altersklassen – vor allem Millennials – interessieren sich immer mehr für dieses Genre. So manche sind sogar der Meinung, dass die Fotografie die traditionelleren Kunstarten in nicht allzu langer Zeit in den Schatten stellen könnte. Viele Kunstwerke müssen nämlich professionell aufbewahrt werden, was für den Sammler stets mit höheren Kosten verbunden ist. Es geht dabei um die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur, sowie die richtig dosierte Lichteinstrahlung. Fotografien hingegen lassen sich etwas leichter lagern und benötigen in den meisten Fällen nicht viel Platz.
Es gibt zahlreiche Gründe, eine Fotosammlung anzulegen oder eine bereits bestehende Sammlung um weitere Fotografien zu ergänzen. Die meisten Fachleute aus der Kunstwelt sind sich jedoch einig, dass man immer die Fotografien sammeln sollte, die man liebt. Der Kauf von Kunst zu reinen Anlagezwecken kann sich zwar als lukrativ erweisen, aber Kunst ist kein Bereich, in dem Anleger schnelles Geld verdienen können.
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Will man herausfinden, ob ein Foto es wert ist, gesammelt zu werden, muss man einige Sachen beachten. Es ist umstritten, ob dem Künstler gegenüber dem Bild an sich Vorrang eingeräumt werden sollte. Schließlich gibt es selbst von den größten Künstler qualitativ schlechte Fotografien. Außerdem kann das Sammeln ausschließlich nach dem Künstler zu überhöhten Preisen auf dem Markt führen. Letztlich ist wohl das Bild selbst das Entscheidende an einer Fotografie und sollte daher dementsprechend berücksichtigt werden. Ob ein Werk gesammelt werden sollte, ist demnach oft subjektiv und abhängig von der Erfahrung des Betrachters.
Fesselt mich das Foto? Hat es eine historische Bedeutung? Spricht es mich emotional oder intellektuell oder auf beiden Ebenen an? Ist das Motiv auf dem Markt gefragt? Ist es schön? Ist es kraftvoll? Der Tod, schamlose Akte und Gewalt sind wahrscheinlich Motive, die es beim Sammeln zu vermeiden gilt - auch weil sie gegebenenfalls nur schwer von Institutionen erworben werden. Ebenfalls von Bedeutung ist die Zugehörigkeit des Bildes zu einer bestimmten Kunst- oder Fotografieschule – vor allem natürlich wenn diese Schule gerade angesagt ist. Wichtig ist, dass Sie sich vergegenwärtigen, wie wichtig diese Dinge für Sie selbst als Fotografiesammler sind.
Bevor Sie eine Fotografie kaufen, sollten Sie immer ein wenig recherchieren. Besuchen Sie Galerieeröffnungen und Fotoausstellungen, tragen Sie sich in Mailinglisten und Newsletter beliebter Kunst- und Fotozeitschriften ein und lesen Sie Kataloge von Auktionshäusern für Kunst oder alte Fotografien. Verfolgen Sie, wie ein Künstler oder Fotograf bei Auktionen gehandelt wird und achten Sie auf darauf, wer und was gerade im Trend ist. Mit all diesen Aktivitäten sollten Sie am besten schon beginnen, bevor Sie das erste Foto für Ihre Sammlung kaufen.
Der Schwerpunkt der Auktionen liegt momentan auf moderner Fotografie. In dieser Kategorie finden sich Werke von Fotografen wie William Eggleston, Edward Weston, Diane Arbus, Henri Cartier-Bresson und Peter Lindbergh. Bei Künstlern wie Marcus Lyon, Javier Vallhonrat und Nick Brandt ist eine starke Nachfrage nach Werken etablierter zeitgenössischer Künstler in kleinen Auflagen zu verzeichnen.
Die bisher teuerste Kunstfotografie ist „Phantom“ des Landschaftsfotografen Peter Lik, die 2014 für 6,5 Millionen Dollar (ca. 5,9 Millionen Euro) verkauft wurde. Andreas Gurskys „Rhein II“ (1999) folgt auf dem zweiten Platz. Vintage-Fotografien, Architekturfotografien, limitierte Auflagen, C-Prints (Type-C-Prints) und Giclée sind einige der Unterkategorien von Drucken, die auf dem Markt zu finden sind.
Zustand und Qualität der Fotografien, insbesondere der alten, sind für die Bestimmung deren Wertes von großer Bedeutung. Bestimmen Sie den Zustands der Fotografie, indem Sie zuerst einen Vergleich mit einem ähnlichen Werk anstellen. Versuchen Sie, so viele Fotos wie möglich zu betrachten, um ein Verständnis für die durchschnittliche Qualität des Bildes zu entwickeln.
Achten Sie darauf, ob das Foto altersbedingte Flecken und Bräunungen aufweist, die als Stockflecken bezeichnet werden. Es gibt jedoch kein allgemein anerkanntes Bewertungssystem für den Zustand von Fotografien. In manchen Fällen können Beschädigungen des Bildes oder des Papiers den Reiz des Fotos sogar noch erhöhen. Wenn es sich um ein einzigartiges, seltenes oder historisch bedeutsames Foto handelt, spielt sein Zustand unter Umständen nicht einmal mehr eine so große Rolle.
Wollen Sie sich eine Fotosammlung aufbauen, können Sie verschiedenen Wege gehen. Auktionshäuser wie Christie's, Sotheby's und Phillips veranstalten Fotoauktionen, bei denen Sie die Werke führender Künstler finden und ersteigern können. Außerdem gibt es zahlreiche Kunstgalerien, in denen Sie ebenfalls die neuesten Fotografien entdecken können. Und schließlich gibt es eine Vielzahl von Online-Kunst- und Handelsplattformen, die Käufern eine Auswahl an Fotografien zu verschiedenen Preisen bieten. Barnebys ist eine dieser Plattformen. Wenn Sie bereit sind, mit Ihrer Fotosammlung zu beginnen, sollten Sie diese auf alle Fälle nutzen.
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Wie Sie sicherlich wissen, entstehen bei Fotografien oftmals Probleme bei der langfristigen Aufbewahrung und Konservierung. Fotografien bestehen aus organischen und anorganischen Materialien, die einen idealen Nährboden für Schimmel, Insekten und andere Schädlinge bieten können. Daher müssen Fotografien an kühlen, trockenen Orten gelagert werden, und die relative Luftfeuchtigkeit muss niedrig gehalten werden. Warme Lagerräume beschleunigen den natürlichen Alterungsprozess, so dass die Fotos eher Flecken bekommen und brüchig werden.
Berührungen des Fotos sollten auf ein Minimum beschränkt werden. Wenn nötig, sollten Sie nur die Ränder des Fotos berühren oder, noch besser, immer Handschuhe tragen. Schweiß und Hautfett können nämlich Spuren auf der Oberfläche hinterlassen und zu Fleckenbildung führen. Außerdem sollte natürlich das Biegen und Knicken des Fotos vermieden werden.
Setzen Sie Ihre Fotos nicht dem Licht aus. Langes Sonnenlicht oder auch elektrisches Licht kann die Farben beschädigen und sogar die Pigmente ausbleichen. Wenn Sie Ihre Fotografien ausstellen möchten, achten Sie darauf, dass sie nicht direkt dem Licht ausgesetzt sind oder sich unter einer reflektierenden Oberfläche befinden.